Was ist ein kulturhistorischer Wanderweg?
In jahrelanger Arbeit hat man im gesamten Gemeindegebiet kulturhistorische Kunstwerke aufgestellt. Trotz aller Moderne versucht man in Bestensee die Geschichte und Kultur des Dorfes nicht zu vergessen. Dabei ist auch Platz für moderne Kunst. Die Idee wird mit Unterstützung der Stiftung Dahme- Spreewald der Mittelbrandenburgischen Sparkasse umgesetzt und erweitert.
Vom Bestenseer Bahnhof kann man sich in Richtung der alten Dorfaue von Groß Besten aufmachen. Dort findet man den ersten Bestandteil des Pfades- einen skulpturähnlichen Fischerkahn mit Fisch, Fischer und Anglerzubehör. Auf der gegenüberliegenden Straßenseite steht die um 1375 erbaute Feldsteinkirche. Sie ist ein Wahrzeichen der Gemeinde. Von der Kirche aus kann man bereits auf weitere Punkte des Wanderpfades blicken. Die Gaststätte „Alte Schmiede“ hat in ihrem Restaurant viele Exponate der Bestenseer Geschichte aufgenommen und veranschaulicht den Gästen einen Teil der Ortsentwicklung.
Ein paar Meter weiter erreicht man über den Kirchsteig den Generationenwald am Mühlenberg, der im April 2006 eröffnet wurde und zur Erinnerung an verschiedene Jubiläen, Eheschließungen, Geburten, runde Geburtstage und Gedenken an Verstorbene dienen soll. Am Rande des Generationenwaldes steht ein großes Modell der ehemaligen Bestenseer Bockwindmühle, die es heute leider nicht mehr gibt. Innerhalb des Generationenwaldes wurden im Jahr 2012 Märchenfiguren aufgestellt. Die sogenannten „Bestwaner“ sind Hauptbestandteil der jährlichen Bestenseer Kinderweihnacht. Direkt neben dem Generationenwald befindet sich der Weinberg.
Die Gemeinde Bestensee erhielt eines der letzten Rebrechte Brandenburgs und der Bestenseer Weinbauverein e. V. wurde im September 2010 geründet und produziert regionalen Wein. Am oberen Ende des Weinberges steht der über 2 Meter hohe Bacchus. Die Holzschnitzerei des Bestenseer Kettensägenkünstlers Olaf Vietzke wurde anlässlich der 20-jährigen Partnerschaft mit der Partnergemeinde Havixbeck aus Nordrhein-Westfalen fertig gestellt.
Zurück am Bahnhof, der Ausgangspunkt unserer Reise durch den Ort ist, führt ein weiterer Weg in Richtung Motzen. Folgt man dem Fußweg zur ca. 600 m erreicht man die Klein Bestener Dorfaue wo ein weiteres Kunstwerk steht, der Slawenstamm.
Wer sich vom Bahnhof entlang der Hauptstraße in Richtung Pätz aufmacht, kommt am königlichen Forsthaus vorbei. Das um ca. 1775 erbaute Gebäude wurde restauriert und beherbergt seit 2008 eine Gaststätte.
Im Ortsteil Pätz, genauer gesagt an dessen Dorfaue, befindet sich die Darstellung eines Brennofens der ehemaligen Pätzer Ziegelei, die um 1949 stillgelegt wurde. In der Nähe befinden sich die Kiesgruben, in denen bis in die 1970er Jahre Kies in Pätz abgebaut wurde. Noch heute sind die Kiesgruben nicht für die Öffentlichkeit zugänglich, weil die Böden nach dem Bergbau bisher nicht gesichert wurden und ein Risiko der Rutschgefahr besteht.
Die Kiesgrube grenzt an ein Naturschutzgebiet, das regelmäßig von Wanderern besucht wird. Bei gutem Wetter hat man einen hervorragenden Blick über die Landschaft und kann sogar das Tropical Island in Brand sehen.
Der Kulturhistorische Wanderweg in der Gemeinde Bestensee besticht durch seine Einzigartigkeit und lädt Besucher zu ausgedehnten Wanderungen ein. Bestensee hat es geschafft seine Vergangenheit in das moderne Ortsleben zu integrieren.